Darłowo ist eine Stadt in dem nordöstlichen Teil von Westpommern an der Ostsee gelegen. Es liegt im Tal der zwei Flüsse: Wieprz und Grabowa, 36 km nordöstlich von Koszalin und 48 km nordwestlich von Słupsk entfernt. Die Zufahrt zur Ortschaft ist mit dem öffentlichen Verkehr oder mit eigenem Fahrzeug möglich.
Es gibt zwei Theorien, die die Ursprung des Stadtnamens betreffen. Nach der ersten entstand „Darłowo'” aus Verbindung des Namens 'Darł' mit einer für nordpolnische Toponyme typischen Endung -owo. Die andere Theorie sagt, dass dieses Wort eine an Fischen reiche Stelle bedeutet. Sie findet die Bestätigung in der Tatsache, denn in der Nähe der Stadt ist die Ostsee ein besonders gutes Fanggebiet. Die lokalen Behörden erkennen für den offiziellen Namen „Die Königliche Stadt Darłowo“ an. Das knüpft an den König Erich von Pommern an – den ehemaligen Fronvogt der Stadt.
Darłowo hat eine lange und reiche Geschichte. Die archäologischen Untersuchungen bestätigen, dass die ersten Menschen, die die halbsesshafte Lebensweise geführt haben, in der Nähe der heutigen Stadt ca. 800 Jahre v.Chr. erschienen sind. Die erste Burg ist wahrscheinlich in der Gabelung des Wieprz – Flusses und des nicht mehr existierenden Lutowa – Flusses entstanden. Sie wurde Anfang des 8. Jh. von den aus dem Südosten gekommenen Slawen gegründet. Es ist bekannt, dass die Gegend im 11. Jh. von der Burg mit dem Namen Dirlow geschützt wurde. Dank der Nähe an der Ostsee haben sich die Einwohner hauptsächlich mit dem Segeln, der Fischerei und der Fischverarbeitung befassen. Die Entdeckung des Schatzes, der die aus dem 11. Jh. stammenden Münzen beinhaltete, beweist, dass schon damals Darłowo ein wichtiges Handelszentrum war.
Die Stadtrechte hat die Burg zweimal bekommen. Zum ersten Mal - 1271 – auf dem Lübischen Recht wurde sie vom Rügenfürsten Wisław II angelegt. Die Pommersche Magnatenfamilie hat sich bemüht, die Bestätigung dieser Privilegien 1312 zu bekommen. Das Stadtsystem wurde aus den klassischen lübischen Mustern entnommen – in der Mitte der Ortschaft ist ein rechteckiger Marktplatz entstanden, von dem die Straβen strahlenförmig abzweigten. Die Straβen haben sich gewöhnlich rechteckig gekreuzt. Das heutige Darłowo hat seinen mittelalterlichen Plan erhalten – es haben sich ausschlieβlich die Straβennamen geändert. Sie haben früher an die Berufe der Burgeinwohner angeknüpft.
Die erste hölzerne Burg, unter der Herrschaft der Familie Święców gebaut, ist während des Angriffs des Westpommerschen Fürsten Boguslav IV gebrannt. Den Bau der Fürstenburg hat Boguslav V übernommen, der gerade Darłowo für seinen Sitz ausgewählt hat. Zu diesem Zweck hat er von einer reichen Stadtbürgerin eine Insel zusammen mit der sich darauf befindenden Mühle abgekauft. Der Bau einer neuen Repräsentationsburg wurde 1352 begonnen. Die erste Arbeitsetappe hat zwanzig Jahre gedauert. Die nächsten Herrscher haben die Burg in Darłowo an ihre Bedürfnisse angepasst, so dass sie mit der Zeit ihren Verteidigungscharakter verloren hat. Zur Zeit befindet sich hier ein Museum.
Die Herrschaft von Boguslav V ist die Zeit einer dynamischen Entwicklung. Da die Bedeutung des Hafens in Darłowo wuchs, ist die Chance erschienen, die Stadt an die Gesellschaft der Handelsstädte des Nordeuropas – die Hansa anzuschlieβen. Dank der Hilfe von Kołobrzeg hat Darłowo die Zusammenarbeit mit dieser Gesellschaft aufgenommen. Der nächste Herrscher Boguslav X, der das ganze Pommern vereinigt hat, hat zur weiteren Stadtentwicklung beigetragen. Darłowo ist das offizielle Mitglied von Hansa erst 1412 geworden, aber schon auf der Wenden des 14. und 15. Jh. hat es über die zahlreichere Flotte als Słupsk verfügt. Die Schiffe aus Darłowo sind zur nördlichen Küste von Frankreich oder sogar nach Spanien eingetroffen. Die Stadt hat auch nahe Beziehungen mit Lübeck unterhalten.
Der bekannteste Einwohner von Darłowo war ohne Zweifel der König Erik von Pommern, auch manchmal „der letzte groβe Wikinger der Ostsee“ genannt. Geboren in Darłowo, hat der Herrscher unter seiner Regierung als dänischer König Erik VII, schwedischer Erik XIII und norwegischer Erik III das ganze Skandinavien vereinigt. Es ist ihm nicht gelungen, auf dem Thron sein ganzes Leben lang zu bleiben und musste 1442 in die Heimatstadt zurückkehren. Er war damals 67 Jahre alt. Er hatte nicht nur viele Abenteuer hinter sich, sondern auch besaβ er eine Unmenge vom Gold. Bis zum Ende seines Lebens herrschte er aus Darłowo über das Fürstentum Słupsk.
Ende des 15. Jh. wurde Darłówek und sein Hafen von einer riesigen Tsunamiwelle überflutet, die wahrscheinlich nach dem Ausbruch der unterseeischen Methanunterlagen entstanden ist. Man hat sie „der Meeresbär“ genannt, wegen des Lärms, den sie hervorgerufen hat. Die Einwohner haben ihn mit dem Brummen eines Bären assoziiert. Die Welle hatte eine enorme Kraft. Eines der im Hafen festgemachten Schiffe wurde sogar bis zur Gegend des Hügels fortgerissen, auf dem die Hl. Gertrude – Kapelle stand – heute Kirche genannt.
Durch Jahrhunderte wurde die Stadt auch von anderen Naturkatastrophen – Bränden und Epidemien – geschüttelt. Sie hat auch die Zerstörungen während des Dreiβigjährigen Kriegs nicht vermieden. Im Krieg wurde Darłowo 1624 fast völlig vom Feuer gezehrt. Es verbrannten 566 Gebäude, darunter das Rathaus, die Pfarrkirche und die Schule. Seit dieser Zeit bis zur Hälfte des 18. Jh. konnte sich die Stadt von der Niederlage nicht erheben.
Die zweite Hälfte des 18. Jh. bildet die Entwicklungszeit des Schiffsbesitzerimperiums der Familie Hemptenmacher. Zum wiederaufgebauten Hafen in Darłowo begannen wieder die Schiffe zu kommen, die Handelsflotte der Stadt ist auch bedeutend gewachsen. 1873 gehörten zu Hemptenmachers 43 Segelschiffe. Es ist kein Wunder, dass sie eine der schönsten Bürgerhäuser in Darłowo bewohnten und sich leisten konnten, die Fischerfontäne zu spenden. Das Bürgerhaus von Hemptenmachers wird bald restauriert werden, die Fontäne dagegen wurde zu einem Pflichtpunk der Besichtigung des Küstenbadeorts.
Die Geschichte der Touristik in Darłowo geht auf den Anfang des 19. Jh. zurück, als im östlichen Stadtteil von Darłówko das Freibad geöffnet wurde. Am Anfang des nächsten Jahrhunderts hat die Stadt einen echten Touristenandrang erlebt. Eine groβe Sonnenbestrahlung, schöne Kieferwälder und feuchte Luft mit Jodmolekülen gefüllt, haben diesen Ort zu einem ausgezeichneten Besuchsziel der Kurgäste gemacht. In Darłowo lieβen sich Menschen mit Atmungssystemkrankheiten behandeln, es haben sich auch hier Personen erholt, die Ruhe und Stille brauchten.
Vor dem Ersten Weltkrieg haben in Darłowo 6 000 Menschen gewohnt. Die Stadt hatte eine Bahnverbindung mit Sławno. In der Zwischenkriegszeit hat man hier eine auβergewöhnliche Wurst hergestellt - die Rügenwalder Teewurst. Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs hat die Stadt ca. 8 000 Einwohner gezählt.
Die Kriegszeit endet die auβergewöhnliche Periode in der Geschichte der Stadt. Auf dem hiesigen Truppenübungsplatz wurde die gröβte Kanone in der Bewaffnungsgeschichte getestet, liebevoll Dora genannt. Diese gigantische Bahnkanone war von 500 Artilleristen bedient, und die geschossenen Granaten haben über 7 Tonnen gewogen. Die Kanone hat 1350 Tonnen gewogen. Dora wurde auf der Front benutzt – z.B. Sewastopol war daraus beschossen. In Darłowo befand sich auch die Werft der Stahlbetonschiffe. Daran hat man Baracken für die Kriegsgefangenen, die sich mit der harten Arbeit an dem Schiffbau befassten, errichtet. Nach Darłowo kam mehrmals Adolf Hitler, um eine Inspektion durchzuführen.
Nach dem Krieg wurde Darłowo mit dem Rest von Westpommern an Polen angeschlossen. Die ehemaligen Einwohner der Stadt wurden nach Deutschland umgesiedelt, und auf ihre Plätze hat man die Siedler aus den früheren polnischen Ostgebieten der 2. Republik Polen eingeführt. Die Stadt wurde schnell zu einem wichtigen Schulungszentrum „der Seeleute“. Schon 1953 wurde die Berufsschule der Meeresfischerei geöffnet, die gegenwärtig den Namen des Meeresschulkomplexes trägt. Darłowo hat seinen touristischen Charakter erhalten und ist zur Zeit einer der meist besuchten Badeorte auf der polnischen Küste.
Die Altstadt in Darłowo umfasst die Oberfläche von ca. 1500 m2. In Hinsicht auf das gut erhaltene mittelalterliche städtebauliche System, zahlreiche Sehenswürdigkeiten sowie fast keine Kriegszerstörungen ist die Stadt ein malerischer und interessanter Ort. Die Altstadt wurde auf dem Gebiet, das an das Quadrat erinnert, gegründet. Die regelmäβige Form verdankt sie der zweiten Lokalisation von Darłowo, die 1312 stattgefunden hat. Der Plan der ehemaligen Stadt hat nur eine gewisse Unregelmäβigkeit im südöstlichen Teil gezeigt, wo die Burg lokalisiert wurde. Die Burg befindet sich auf der Mühleninsel und war von der Stadt durch Festungsgräber getrennt, die zur Zeit zugeschüttet sind. Der zentrale Teil der Altstadt ist der Marktplatz, wo in der Mitte das Rathaus stand. Nach dem Brand des mittelalterlichen Rathauses hat man ein neues errichtet – das bis heute besteht und sich näher der Marienkirche befindet. Die Straβen durchkreuzen sich unter einem rechten Winkel und bilden regelmäβige Bebauungsviertel. Zu unseren Zeiten sind leider die Stadtmauer nicht erhalten geblieben. Die Folge davon ist die allmähliche Beseitigung der Grenze zwischen der Altstadt und der Vorstadt. Einer der vereinzelten Überreste nach dem Verteidigungssystem der Stadt bleibt der in den Norden hinausführende Hochturm. Im Bereich der Altstadt ist das Schloss die gröβte Attraktion. Zu den Bauwerken, die ins Register der Sehenswürdigkeiten, die auf dem Gebiet der Altstadt liegen, eingetragen sind, gehören: das Schloss, das Rathaus, der Hochturm, die Muttergottes aus Tschenstochau – Kirche, die Hl. Georg – Kapelle, die Hl. Gertruda – Kirche, die Bürgerhäuser in der Powstańców Warszawskich – Straβe Nr. 49, 51, 56, in der M. Curie-Skłodowskiej – Straβe Nr. 23 und auf dem Pl. T. Kościuszki – Platz Nr. 17, die Wassermühle in der Kanałowa – Straβe.
In der Stadt arbeiten einige Kultureinrichtungen: das Kulturhaus, die Stadtbibliothek, das Schloss der Fürsten von Pommern, in dem sich das Museum befindet. Hier verlaufen einige Rad – und Fuβwanderwege. Auf dem Wieprz – Fluss dagegen lohnt es sich, mit dem Kajak eine der Routen entlang zu fahren. Aus dem Anlegeplatz in Darłowo kann man im Sommer eine Seereise auf die dänische Insel Bornholm machen. Es werden auch Fischerexpeditionen auf der Ostsee organisiert. Den nah gelegenen Militärflughafen können auch Zivilflugzeuge nutzen.
Auβer dem bekannten Meeresschulkomplex in Darłowo gibt es auch in der Stadt den Stanisław – Żeromski – Schulkomplex, auβerdem Real- und Grundschulen.
Die Touristik entwickelt sich im Küstenstadtteil – Darłówek. Dieser Ort zieht jedes Jahr eine Menge von Touristen an. Es gibt hier viele Hotels, Pensionen und private Unterkünfte. Die Aufmerksamkeit der Touristen ziehen die verschiebbare Brücke auf dem Wieprz – Fluss und der Leuchtturm an. Der Leuchtturm in Darłowo entstand 1885. Er bestand aus einem kleinen Erdgeschossgebäude, die s.g. Pilotenstation, daneben ist ein dreistöckiger Turm entstanden. Die jetzige Form hat das Gebäude 1927 bekommen, als ein Geschoss dazu gebaut wurde. Der Turm hat vier Stockwerke und die Höhe von 22 m. Das Licht wurde auf der Höhe von 19,7 m installiert. Es reicht 15 Seemeilen. Die Touristen können aus seinem Gipfel einen wunderschönen Meeresblick auf die Ostsee, den Wieprz – Fluss, die verschiebbare Brücke und den Strand bewundern. Die Lage des Leuchtturms im touristischen Zentrum von Darłowo macht ihn zu einer unstrittigen Attraktion der Stadt und zum Pflichtpunk auf der Route der Feriengäste des Kurortes.
Sehenswert .