Sławno ist eine Stadt, die im nordöstlichen Teil der Woiwodschaft Westpommern an den Flüssen: Wieprza und Moszczenica liegt. Es befindet sich am Köslinufer. Es ist ca. 40 km nordwestlich von Koszalin, ca. 20 km südlich von der Ostsee gelegen. Die Stadt kann man mit der Bahn, einem Bus oder eigenem Transportmittel erreichen.
Sławno ist eine Stadt mit einer langen und stürmischen Geschichte. Die ersten Menschen sind in die Gegend des heutigen Sławno in den neolithischen Zeiten zugewandert. Aber erst im Frühmittelalter begannen in dieser Region die ersten ständigen Ansiedlungen zu erscheinen. Die Burgen wurden seit dem 7. Jh. von den Gemeinschaften der aus dem Südosten kommenden Slaven errichtet. Im 10. Jh. hat das heutige Sławsko die erste Geige in der Region gespielt, mit der Zeit „das Alte Sławno“ genannt. Als im 12. Jh. das Sławieńskie Fürstentum auf der Bühne der Geschichte erschienen ist, wurde Sławsko zu seiner Hauptstadt. Im folgenden Jahrhundert ist das Fürstentum von Hand zu Hand gegangen – die Pommerschen Fürsten, die Könige von Dänemark und die Markgrafen von Brandenburg haben darum rivalisiert. Kurze Zeit befand es sich in der direkten Herrschaft der polnischen Könige. Endlich – Anfang des 14. Jh. – wurde das Zentrum des Schlawer Landes einige Kilometer südlich verlegt. Die Pommersche Familie Święców hat Sławno auf dem Lübecker Recht neu angelegt. Es ist bekannt, dass die Stadt das Wappen der Gründungsfamilie angenommen hat – bis heute bleibt der Fischgreif. Die Stadtrechte hat die Stadt am 22. Mai 1317 bekommen.
Dank der 8-jährigen Steuerbefreiung und einer günstigen Lage auf dem Weg, der die Hauptstädte von zwei Pommerschen Fürstentümern verband, konnte sich das neue Sławno dynamisch entwickeln. Es wurden schnell erste Befestigungsanlagen und entbehrliche Stadtbehörden errichtet. Das Rathaus sowie die Ziegel – Steinstadtmauer wurden wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 14. Jh. gebaut. Zur Zeit sind die Kösliner und Stolper Tore die einzigen Spuren nach dem ehemaligen Schutzsystem. Durch diese Tore verlief der Weg vom Westen in den Osten. Als Sakralgebäude diente zunächst die Hl. Nikolaus – Kapelle. 1321 begann der Bau der Pfarrkirche, der das ganze Jahrhundert dauerte. Diese dreischiffige Basilika ist bis heute als die Maria Himmelfahrt – Kirche überdauert. Die Einwohner von Sławno befassten sich mit den für jene Epoche typischen Tätigkeiten – Landwirtschaft, Handel und Handwerk. Eine besondere Rolle haben Berufe gespielt, die mit der Ernährungsherstellung sowie Wollverarbeitung verbunden waren.
Über Sławno haben die Pommerschen Fürsten das ganze Mittelalter lang regiert. Erst infolge des Dreiβigjährigen Kriegs – 1637 kam die Stadt wieder in die Hände der Brandenburger. Das dreiβig Jahre lange Blutvergieβen, das das Mitteleuropa zerstört hat, hat Sławno auch nicht gespart. Im 18. Jh., schon unter der preuβischen Herrschaft begann die Stadt seine Position wiederaufzubauen. Es entstanden die Webermanufakturen und man organisierte einen Gemischtwarenjahrmarkt, zu dem die Händler aus Pommern, Groβpolen und den baltischen Ländern kamen.
Die Entwicklung von Sławno und der Region hemmten teilweise die Kriegskontributionen, die den Preuβen von Napoleon aufgezwungen wurden. Die bald darauf kommende Industrierevolution brachte der Stadt neue Straβenverbindungen (1828-1835) und Bahnverbindungen (60er Jahre des 19. Jh.) mit Stettin und Danzig. Seit 1852 konnte man auf der hiesigen Post ein Telegramm aufgeben. Es folgte auch eine bedeutende Entwicklung des Schulwesens – es wurden eine Grundschule, ein Progymnasium und eine private Schule für Mädchen geöffnet. Es begannen auch moderne Produktionsbetriebe zu entstehen: Sägewerke, Brauereien, Ölmühlen, Gusseiserngieβereien, Landwirtschaftsmaschinen- und Möbelfabriken Das frühe Produktionsprofil der Stadt unterlag keinen gröβeren Veränderungen im nächsten Jahrhundert.
Ende des 19. und Anfang des 20. Jh. verbinden sich mit einer Reihe von Investitionen in die Infrastruktur der Stadt. Die Stadt bekam die öffentliche Bibliothek, einen Schlachthof, ein Gaswerk, eine Molkerei, ein modernes Kanalisationsnetz und Strom. Vor dem Ersten Weltkrieg erschienen in Sławno zwei Magazine, und die Einwohner verfügten über 208 Telefonapparate. In der Zwischenkriegszeit erfolgte die weitere Entwicklung der Schulerrichtungen in der Stadt. Neben den Telefonen erschien in Sławno auch das Radio, das einen Kreis von Liebhabern schnell gewann.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fand sich Sławno in den Grenzen von Polen. Die Stadt wurde von der Roten Armee zerstört. Viele Gebäude – besonders im Stadtzentrum – verbrannten, und die Ausstattung der Fabriken wurde in die Sowjetunion transportiert. Die Einwohnerzahl sank von 9768 zu 4800 Personen. Die neuen Behörden begannen Sławno wiederaufzubauen – es entstanden neue Produktionsbetriebe sowie Kommunal- und Genossenschaftswohnungen. Es wurde leider der ehemalige Reiz dieses pommerschen Städtchens nicht erhalten geblieben.
Die 90er Jahre des 20. Jh. brachten folgende Investitionen, z.B. es wurden die Trinkwasseraufbereitungsstation, eine Siedlung der Einfamilienhäuser, eine Sporthalle und die Kläranlage errichtet. 2003 endete die Modernisierung des Kanalisationsnetzes. Anfang des 21. Jh. verbindet sich auch mit der Errichtung der Fahrradwege und Sportplätze, und auch der Renovierung vernachlässigter Straβen und mit der Handelsentwicklung. In den letzten 25 Jahren gingen jedoch viele unrentable Produktionsbetrieb pleite und die Stadt wurde von der Strukturarbeitslosigkeit betroffen. Sławno hat immer noch ein unausgeschöpftes Potenzial – eine günstige Lage zwischen Stettin und Danzig und ein groβes unbewirtschaftetes Gebiet für Investitionen. Zu den gröβten Industriebetrieben, die auf dem Gebiet der Stadt tätig sind, gehören zur Zeit: das ABWood spółka z o.o. sowie der Holzbetrieb „Poldan” – Export – Import.
Heute ist Sławno der Gemeinde- und Landkreissitz (obwohl Darłowo die gröβte Stadt in der Region ist). Die Stadtverwaltung und das Gemeindeamt befinden sich im ehemaligen Gebäude des Landrates. Das gegenwärtige Landratsamt befindet sich dagegen im neuen Gebäude in der Sempołowska – Straβe. In Sławno sind zwei Grundschulen, eine Realschule, der J.H. Dąbrowski – Schulkomplex, der Agrotechnische Schulkomplex, eine Filiale der Musikschule in Słupsk, die Schul- Erziehungseinrichtung für behinderte Kinder und Jugendliche tätig. Es gibt auch ein 3***Hotel im Gebäude des alten Kinos.
Zu den wichtigsten Attraktionen der Stadt gehören die früher erwähnten Türme – Überreste der mittelalterlichen Stadtmauer. Hohe und emporstrebende Türme aus roter Ziegel dominieren über die Landschaft der Altstadt. Der andere Beweis der auf das 14. Jh. zurückgehenden Herkunft der Stadt ist, ist die Maria Himmelfahrt – Kirche, die den zentral gelegenen Marktplatz überragt. Das Gotteshaus wurde während des Zweiten Kriegs beschädigt und seine sehenswürdige Ausstattung wurde nicht erhalten geblieben. Von Auβen präsentiert es sich jedoch immer noch prachtvoll.
Erwähnenswert sind auch die aus dem 19. und 20. Jh. stammenden Bauwerke von einem unterschiedlichen Charakter. In Sławno kann man Bürgerhäuser, Industrie- und Behördengebäude bewundern. Eine besondere Aufmerksamkeit sollte man auf die Hl. Antoni aus Padua – Kirche lenken – das erste katholische Gotteshaus in der Stadt seit der Reformationszeit. Das ist eine bescheidene Kirche im modernistischen Stil aus Klinkerziegel gebaut. Zu unseren Zeiten blieb ihre aus der Zwischenkriegszeit stammende Originalausstattung erhalten. Sehr schön präsentieren sich auch das Postgebäude, der Bahnhof sowie der Sitz des ehemaligen Landrates. In dem letzten befinden sich zur Zeit die Stadtverwaltung und das Gemeindeamt. Am Kösliner Tor kann man dagegen eine Figur finden, die eine Botschaft des Künstlers für das 21. Jh. ist. Das Denkmal „Der Christ kommt nach Sławno“ wurde von dem ehemaligen Stadteinwohner Heinrich Eugen von Zitzewitz entworfen und ist ohne Zweifel eines der interessantesten Kunstwerke in der Stadt.
Das groβe grüne Gebiet in Sławno wurde Mitte des 19. Jh. entworfen. Der Park namens Polnische Militärorganisation breitet sich nördlich vom Stolper Turm aus. Das ist ein ruhiger, gepflegter Platz, mit dem eine interessante Geschichte verbunden ist. 1999 schmückte die aus Deutschland kommende Gruppe der Wanderkünstler den Park mit einem Gartenhäuschen und Figuren aus Sandstein. Der nächste Platz, der die Einwohner zum Spaziergehen einlädt, ist der Park, der nah am Stadtzentrum liegt. Auf dem Parkgebiet befinden sich ein groβer Kinderspielplatz sowie ein Fitnessplatz im Freien. Es wurden auch Fahrradwege abgesteckt. In der Nähe befindet sich ein Sportkomplex, d.h. eine Sporthalle, ein Stadtstadion und ein Amphitheater.
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