Die Stadt liegt im nordwestlichen Teil des Landkreises Wałcz, an der Landesstraße 10 Wałcz – Kalisz Pomorski.
Mirosławiec erhielt das Stadtrecht 1303 vom Markgrafen Waldemar, als die Region kurzfristig unter brandenburgischer Herrschaft war. Eine slawische Siedlung hatte an dem Ort jedoch schon früher bestanden, angeblich gab es hier bereits im 13. Jh. eine Pfarrkirche. Die Siedlung und spätere Stadt trug im Laufe der Geschichte verschiedene Namen, u. a. Niegen Friedland oder Nuwe Vredeland, Fredelant, Frydlandek, Polnisch Friedland und Märkisch Friedland.
Seit 1314 gehörte die Stadt der Familie von Wedell und konnte sich dank deren beträchtlichem Familienvermögen rapide entwickeln. Bereits im ersten Jahr dieser Herrschaft, am 2. Februar, erhielt Mirosławiec zahlreiche Privilegien. Die Stadtgrenzen und die Einnahmequellen und -regeln wurden genau festgelegt. Die Stadt wurde auf einem rechteckigen Grundriss mit einem regelmäßigen Straßennetz angelegt. 1368 gelangte Mirosławiec, damals Nowy Frydland, erneut unter polnische Herrschaft. 1409 eroberten Kreuzritter die Stadt und blieben darin bis 1466, als diese kraft des Zweiten Thorner Friedens wieder Polen zugesprochen wurde. Die von Wedells aus Mirosławiec distanzierten sich immer mehr von ihren Verwandten aus Tuczno. Sie nahmen sogar den Beinamen „Frydlandzcy” (von Friedland) an und konvertierten, im Gegensatz zu den streng katholischen von Wedells aus Tuczno, 1535 zum lutheranischen Glauben. Danach ging fast die gesamte Stadt zum Luthertum über, eine evangelische Kirche wurde errichtet und die katholische Kirche verfiel jahrelang zur Ruine, bis sie letztendlich geplündert und abgerissen wurde.
1581 ging die Stadt in den Besitz der Familie von Blanckenburg über, die jedoch schnell in Konflikt mit dem hiesigen Adel geriet; infolgedessen wurde die Stadt 1591 von lokalen Adeligen angegriffen, um den unbeliebten Herren zu vertreiben. 1599 wurde der Angriff wiederholt, diesmal unter Verwendung von Kanonen. Infolgedessen wurde die Burg Mirosławiec zerstört und die Stadt geplündert. Ende des 17. Jh. begannen Juden in die Stadt zu strömen und bildeten Anfang des 19. Jh. mehr als die Hälfte der Stadtbewohner. Somit wurde Mirosławiec zur größten jüdischen Gemeinde in Westpommern.
Im 18. Jh. folgten mehrere Großbrände. 1772 geriet die Stadt unter preußische Herrschaft. In den Jahren 1791 – 1813 hielt sich Akiba Eger in Mirosławiec auf, der hier als Rabbiner fungierte und eine bekannte Talmud-Schule leitete. Ein wichtiges Ereignis in der Stadtgeschichte war der Besuch der Königin Luise, Gemahlin Friedrich Wilhelm III., die sich 1806 auf der Flucht vor der Armee Napoleons eine Nacht lang in der Stadt aufhielt. Als der letzte von Blanckenburg 1836 kinderlos starb, gelangte Mirosławiec unter preußische Herrschaft. Die Wende des 19. und 20. Jh. brachte eine rapide Entwicklung mit sich; die Stadt wurde elektrifiziert, erhielt eine Bahnlinie, eine neue Schule, einen neuen Wohnbezirk. In Betrieb waren u. a. eine Grützmühle, eine Schnapsbrennerei und eine Seifenfabrik. Infolge der Kriegshandlungen wurde die Altstadt 1945 weitgehend zerstört. Am 10. Februar 1945 konnte die 1. Polnische Armee die Stadt unter Verwendung von Panzerkräften erobern und an Polen anschließen – nunmehr unter dem Namen Mirosławiec. In den Nachkriegsjahren entstanden hier: die Bauerngenossenschaft Samopomoc Chłopska, eine staatliche Maschinenfabrik und eine staatliche Wohnungsbaugenossenschaft. In den 1960er Jahren wurden mehrere Berufsschulen gegründet. 1971 wurde die Fahrradfabrik „Predom – Romet” in Betrieb genommen und das städtische Kulturzentrum eröffnet. 1984 wurde das Muzeum Walk o Wał Pomorski (Museum der Kämpfe um den Pommernwall) ins Leben berufen. 2000 entschied der Premierminister Jerzy Buzek über die Angliederung des Flughafengeländes an Mirosławiec.
Weitere sehenswerte Objekte sind: die Maria-Empfängnis-Kirche, der ehemalige Speicher, der Familienfriedhof aus dem 19. Jh. in Góra Piaskowa, Wohnhäuser (Wałecka-Straße 24 und Kościelna-Straße 6) und der Schlossplatz aus dem 14. Jh. mit Überresten des Schlossparks.
Sehenswert .